Bodenschutz in Zeiten des Klimawandels
Hauskolloquium am Dienstag, den 14. März 2023 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses.
Moderation: Nicole Engel
Einleitung
Der Klimawandel ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Sowohl für den Schutz des Klimas als auch für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels werden Informationsgrundlagen für Politik, Planung, Verwaltung und die Bürger:innen benötigt. Die Vorträge fokussieren sich auf die Wirkungen des Klimawandels auf die Ressource Boden, ihre Funktionen und Gefährdungen sowie ihren Schutz.
Stadtmann, R., Bug, J. & Waldeck, A.: Neues Tool zur Visualisierung von Bodenfunktionen im NIBIS‐Kartenserver ‐ Netzdiagramme für den schnellen und doch differenzierten Überblick
Um die Vielzahl der Funktionen bzw. Leistungen und auch die Gefährdungen des Bodens fachgerecht und nachvollziehbar darzustellen, werden sie im NIBIS® Kartenserver in sogenannten Netzdiagrammen zusammengefasst. Die bodenkundlichen Netzdiagramme stellen Bewertungen der natürlichen Bodenfunktionen, der Archivfunktion, der Klimafunktion sowie der Empfindlichkeit von Böden für jede Flächeneinheit der BK50 übersichtlich dar.
Sie fassen damit eine Vielzahl von Auswertungen der Methodenbank des LBEG zusammen und zeigen für jeden Standort die Erfüllung der Bodenfunktionen und die Empfindlichkeiten in einer fünfstufigen Klassifizierungsskala In den Netzdiagrammen sind zudem die wichtigsten Kulissen zum Thema Bodenschutz (Kohlenstoffreiche Böden, Schutzwürdige Böden, Sulfatsaure Böden) vereint. Sie stellen damit ein wichtiges Werkzeug für die Berücksichtigung des Bodens in Planungsverfahren dar.
Auswirkungen des Klimawandels auf Leistungen und Gefährdungen der Böden in Niedersachsen: Was bisher geschah
Der Klimawandel hat sich in den letzten Dekaden auch in Niedersachsen deutlich gezeigt. In den wichtigen klimatischen Parametern sind eindeutige Trends abzulesen. Um die Auswirkungen auf die Leistungen des Bodens darzustellen, können Wirkmodelle genutzt werden, die sowohl klimatische als auch bodenkundliche Eingangsdaten verwenden. In der Methodenbank des NIBIS® ist eine Vielzahl solcher Modelle hinterlegt. Der Vortrag vergleicht die Ergebnisse einiger ausgewählter Methoden für die 30-jährigen Zeiträume 1961 - 1990, 1971 – 2000, 1981 – 2010 und 1991 – 2020. Daran kann sowohl der zeitliche Verlauf als auch die Intensität der Veränderungen der Leistungsfähigkeit unserer Böden abgelesen werden. Zudem werden Ergebnisse des Bodenwasserhaushaltsmodell BOWAB gezeigt, welche die Veränderungen der Bodenfeuchte in Niedersachsen in den Jahren von 1961 bis 2020 aufzeigen.
Auswirkungen des Klimawandels auf die Leistungen und Gefährdungen in Niedersachsen: Was kann noch passieren?
Die Klimakrise hat schon bereits heute spürbare Auswirkungen auf Regionen, Städte und Gemeinden in Niedersachsen. Neben Klimaschutz braucht das Land daher auch Klimaanpassung. Um Politik und Bürger:innen die Auswirkungen der Klimakrise und näher zu bringen sowie geeignete Anpassungen planen zu können, ist auch ein Blick in die Zukunft wichtig.
Eine Anpassungsmaßnahme an die Folgen des Klimawandels ist die verstärkte Beregnung landwirtschaftlicher Kulturen in Niedersachsen. Doch wieviel Wasser wird noch benötigt?
Dazu werden die Modelle nicht nur mit Klimabeobachtungsdaten, sondern auch mit Klimaprojektionsdaten betrieben. Hierbei werden Ensembles aus 8 – 11 Modellen für zwei unterschiedlichen Szenarien (RCP2.6 und RCP 8.5) genutzt, um die möglichen Veränderung der potenziellen Beregnungsmenge abzuschätzen. Der Vortrag erklärt die Grundlagen und zeigt die für das Modell wichtigen zukünftigen klimatischen Veränderungen sowie die Modellergebnisse für Niedersachsen und die Klimaregionen.
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