BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung


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Hannover, 01.04.2011

Ein Jahr nach dem Bohrunfall im Golf von Mexiko: Neue DERA-Studie zeigt: Bedeutung von Tiefwasser-Erdöl nimmt weiter zu

Der Unfall im Golf von Mexiko am 20. April 2010 kostete 11 Menschen auf der Bohrplattform „Deepwater Horizon“ das Leben und führte zu einer der größten Umweltverschmutzungen. Es folgte eine breite öffentliche Diskussion über die Förderung von Erdöl in großen Wassertiefen sowie eine Neubewertung von Risiken und Sicherheitsaspekten. Heute, ein Jahr danach, stellt sich aus rohstoffwirtschaftlicher Sicht die Frage nach der künftigen Bedeutung von Tiefwasserbohrungen für die Versorgungssicherheit. In einer aktuellen Studie kommt die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Trotz hoher Umweltschutzauflagen sowie gestiegener Kosten durch strengere Sicherheitsrichtlinien wird sich der Anteil von Tiefwasser-Erdöl in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich verdoppeln.

„Der Anteil an Tiefwasser-Erdöl betrug im Jahr 2000 nur 3 % der weltweiten Erdölförderung. Bis 2009 steigerte sich die Produktion auf 7 % und betrug 250 Millionen Tonnen Erdöläquivalent (TOE) Jahresförderung. Bis 2015 wird sich dieser Anteil an der gesamten Erdölförderung voraussichtlich auf 15 % oder 500 Millionen TOE verdoppeln“, so BGR-Experte Dr. Dieter Franke, Autor der Studie, die unter dem Titel „Erdölförderung aus großen Wassertiefen“ in der neuesten Ausgabe des Newsletters „Commodity Top News“ (Nr. 35) jetzt erschienen ist.

Der Zuwachs resultiert aus dem Ausbau der Förderung im Golf von Mexiko und neu entdeckten Feldern im Südatlantik, vor allem vor der Küste Brasiliens. Dort werden insgesamt mehr als 13 Milliarden TOE vermutet. Allein das 2006 gefundene Tupi-Erdölfeld in 2115 Meter Wassertiefe wird auf 0,7 bis 1 Milliarde TOE geschätzt.

In den vergangenen 10 Jahren wurden weltweit über 40% der neuen Erdöl- und Erdgasreserven im Tiefwasser (Wassertiefe ab 500 Meter) entdeckt. Dagegen gab es auf dem Festland im gleichen Zeitraum wenig nennenswerte Funde – auch ein Grund für die wachsende Bedeutung des Tiefwasser-Erdöls.

„Aufgrund der enormen Herausforderungen der Tiefwasserexploration dauert es meist länger als 10 Jahre von der Entdeckung eines Feldes bis zur Produktion. Daher können diese neuen Felder erst in den nächsten Jahren maßgeblich zur Erdölproduktion beitragen – unter der Voraussetzung hoher Sicherheitsstandards“, erklärt BGR-Experte Franke.

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/Commodity__Top__News/Energie/35__Erdoelfoerderung.html

Ansprechpartner:
Tel.: Dr. Dieter Franke, Tel. 0511 643 3235, E-Mail: Dieter.Franke@bgr.de


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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