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Logo der Deutschen Rohstoffagentur in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

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Pressemitteilung


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Hannover, 23.08.2011

Schiffsexpedition im Indischen Ozean: DERA-Experten erkunden Metall-Quellen in der Tiefsee

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) untersucht im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie potenzielle Rohstoffe im Indischen Ozean. Im Rahmen des Projekts INDEX2011 führen die DERA-Lagerstättenexperten vom 28. September bis 13. November 2011 eine Schiffsexpedition östlich von Madagaskar durch. Dabei soll das Auftreten metallreicher Ablagerungen in der Tiefsee am Zentralindischen Rücken erkundet werden.

Auf der Grundlage deutscher Forschungsarbeiten in den 1980er und 1990er Jahren werden die DERA-Experten damals neu identifizierte Austrittstellen metallreicher Lösungen am Meeresboden – so genannte Hydrothermalfelder („Schwarze Raucher“) – erneut aufsuchen und Proben von den Ablagerungen in etwa 2800 Meter Tiefe nehmen. „Die Felder besitzen möglicherweise wirtschaftlich bedeutsame Anreicherungen vor allem an Edel- und Sondermetallen wie Gold, Silber, Wismut, Selen oder Indium – heute unverzichtbare Bausteine in elektronischen Bauteilen z.B. der Photovoltaik und in Geräten der modernen Telekommunikations- und Computerbranche“, erläutert Dr. Ulrich Schwarz-Schampera, Leiter der Expedition.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen vor 20 Jahren ergaben eine perlschnurartige Verteilung der aktiven Metall-Quellen entlang aller ozeanischen Spreizungszonen. „Die Häufigkeit des Auftretens der Erze und die hohen Metallgehalte haben zu einer Neubewertung des wirtschaftlichen Potenzials durch die internationale Gemeinschaft geführt“, so Lagerstättenkundler Schwarz-Schampera. Von besonderem Interesse sind dabei die hoch angereicherten, aber nicht mehr aktiven Gebiete in der Nähe neu entstandener „Schwarzer Raucher“.

Da die metallreichen Gebiete bereits häufig mit Tiefsee-Sedimenten bedeckt sind, werden zu ihrer Ortung – neben einer präzisen Kartierung des Meeresbodens – magnetische Verfahren eingesetzt. Weitere wichtige Informationen sollen punktuelle Meeresboden-Proben liefern.

Die Internationale Meeresbodenbehörde regelt den Zugang zu diesen Gebieten und ermöglicht seit 2010 die Beantragung von Erkundungslizenzen in internationalen Gewässern. Bisher wurden solche Lizenzen auf Hydrothermalfelder an China und Russland vergeben. Die DERA-Geologen untersuchen im Vorfeld einer möglichen deutschen Lizenzbeantragung die bekannten Areale. Dabei werden auch die marine Lebewelt und die herrschenden Umweltbedingungen dokumentiert. Am Projekt INDEX2011 sind auch Biologen vom Deutschen Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung am Senckenberg-Institut (Wilhelmshaven) und Geophysiker vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel (IFM-GEOMAR) beteiligt.

Weitere Informationen:
Metallsulfidvorkommen am Meeresboden - Deutsche Explorationslizenz im Indischen Ozean (INDEX)

Ansprechpartner:
Dr. Ulrich Schwarz-Schampera, Tel.: 0511/643-2232,
E-Mail: Ulrich.Schwarz-Schampera@bgr.de


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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