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Pressemitteilung


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Hannover, 12.10.2011

DERA informiert: Kohle in der Mongolei

Die Mongolei verfügt neben bedeutenden mineralischen Rohstoffen wie beispielsweise Kupfer und Gold auch über große Vorkommen an Kohle. Darunter befinden sich beachtliche Lagerstätten an Kokskohle, die für die Stahlerzeugung unverzichtbar ist. Bei der Gewinnung der Rohstoffe sind bereits in zunehmender Zahl ausländische Unternehmen beteiligt. Auch deutsche Bergbaumaschinen und Ingenieurdienstleistungen sind gefragt. Vor dem Hintergrund des Besuchs von Bundeskanzlerin Merkel in der Mongolei, bei dem es u.a. um eine Rohstoffpartnerschaft beider Staaten gehen soll, informiert die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zu Vorräten und Potenzialen von Kohle in der Mongolei.

Bislang wurde nur ein relativ geringer Teil der immensen Kohlevorräte der Mongolei detailliert erkundet. Bekannt sind heute etwa 40 große Kohlevorkommen, von denen aber aufgrund mangelnder Infrastruktur bis heute nur wenige Lagerstätten bis zur Produktionsreife gebracht wurden. Die wichtigsten Steinkohleprovinzen liegen in den nördlichen, westlichen und südlichen Landesteilen. Braunkohle ist in den übrigen Kohlebecken im Osten und im Zentrum des Landes verbreitet. Während sich die wirtschaftlich gewinnbaren Reserven an Steinkohle auf rund 1,2 Mrd. t (Ressourcen: 39,8 Mrd. t) belaufen, fallen die Braunkohlevorräte mit Reserven von rund 1,4 Mrd. t (Ressourcen: 119,4 Mrd. t) noch wesentlich höher aus. Dank der günstigen Lagerungsverhältnisse kann der Abbau der mächtigen und oberflächennahen Flöze sowohl der Steinkohle als auch der Braunkohle vorrangig im Tagebau erfolgen.

Zu den wichtigsten Kohlelagerstätten zählen Baganuur (östlich Ulaanbaatar), Sharyn Gol (nördliche Mongolei) und Shivee Ovoo (südl. Ulaanbaatar). Diese drei Tagebaue produzieren bereits seit Jahrzehnten Hartbraunkohle für den lokalen Strom- und Wärmemarkt. Die schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannten Steinkohlevorkommen vor allem im Süden des Landes entlang der Grenze zu China rückten erst im vergangenen Jahrzehnt in den Fokus der Bergbaubetreiber. So wurde 2009 in der südöstlich gelegenen Lagerstätte Tavan Tolgoi in der Wüste Südgobi mit der Kohleförderung im großen Stil durch die Mongolian Mining Corporation im Tagebau UkhaaKhudag begonnen. Weitere große Tagebaue sollen hier in den kommenden Jahren folgen. Im südwestlichen Teil der Mongolei erfolgte in den vergangenen Jahren die Inbetriebnahme von Tagebauen wie Nariin Sukhait durch das chinesisch-mongolische Jointventure Quinghua-MAK oder Ovoot Tolgoi durch die kanadische Firma SouthGobi Resources.

Im Jahr 2010 wurden 25,6 Mio. t Kohle in der Mongolei gefördert - fast doppelt so viel wie 2009. Schätzungsweise 5 Mio. t entfielen 2010 auf die Förderung von Braunkohle für die Deckung des heimischen Strom- und Wärmebedarfs. Von der Steinkohleförderung in Höhe von etwa 20,6 Mio. t wurden allein 16,6 Mio. t nach China exportiert. Bei diesen per LKW durchgeführten Exporten handelte es sich fast ausschließlich um Kokskohle. Zum Vergleich: Deutschland förderte 2010 rund 14,1 Mio. t Steinkohle im Tiefbau und importierte zur Bedarfsdeckung zusätzlich knapp 41,1 Mio. Tonnen – davon etwa 9,2 Mio. t Kokskohle.

„Angetrieben durch den rasant steigenden asiatischen Energiebedarf ist auch in den kommenden Jahren mit einer weiteren Erhöhung der mongolischen Kohleförderung zu rechnen“, erklärt DERA-Kohleexperte Dr. Sandro Schmidt.

Weitere Informationen:
Investorenhandbuch Nichtmetall- und ausgewählte Metallrohstoffe der Mongolei
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Projekte/Rohstoffwirtschaft-laufend/Investorenhandbuch_Mongolei.html

Ansprechpartner:
Dr. Sandro Schmidt: Tel. 0511 643 2815, E-Mail: s.schmidt@bgr.de


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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