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Hannover, 26.08.2010
Daten für neues Investorenhandbuch: BGR-Wissenschaftler bewerten Rohstoffpotenziale in der Mongolei
Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) nehmen vom 9. bis 24. September in Kooperation mit der mongolischen Bergbaubehörde Bewertungen zum Rohstoffpotenzial der Wüste Gobi in der Süd-Mongolei vor. Die BGR führt diese Arbeiten im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen von Projekten der Technischen Zusammenarbeit im Rohstoffsektor durch. Ziel ist es, durch die stärkere Nutzung der einheimischen Rohstoffpotenziale die Entwicklung des Landes zu unterstützen.
Die bereits seit 2008 von der BGR in der Mongolei gewonnenen Daten, die jetzt durch weitere Untersuchungen im Süden des Landes ergänzt werden, fließen in ein für 2011 geplantes Investorenhandbuch ein. Die Broschüre soll mongolischen Behörden, aber auch der deutschen und der internationalen Wirtschaft, Informationen über das in der Mongolei vorhandene Potenzial von Industriemineralen sowie ausgewählten Metallrohstoffen (Beryllium, Niob, Tantal, Wolfram, Zinn, Seltene Erden) an die Hand geben. Die gewonnenen Daten unterstützen zugleich die neue Deutsche Rohstoffagentur in der BGR, die mit ihrem Informationssystem einen Beitrag zu einer sicheren Versorgung der deutschen Wirtschaft mit Rohstoffen leisten soll.
Ziel der seit 2008 laufenden Untersuchungen in der Mongolei ist eine genauere Abschätzung des Potenzials sowie Bewertung von Nutzungsmöglichkeiten nichtmetallischer und ausgewählter seltenerer metallischer Rohstoffe. Dabei werden bekannte Vorkommen und Lagerstätten in den verschiedensten Regionen des Landes mit den mongolischen Partnern befahren und bewertet. Die Wissenschaftler nehmen vor Ort Erzproben, die nach der Rückkehr im Labor der BGR analysiert werden. Neben lagerstätten¬kundlichen Aspekten spielen aber auch sozial- und umweltverträgliche Gewinnungs- und Verarbeitungskonzepte sowie Vermarktungsstrategien nach international anerkannten Kriterien eine Rolle.
Bisher standen bei der Erkundung seitens des mongolischen Staates, der Bergbauindustrie und der internationalen Gebergemeinschaft meist Gold und andere Metalle im Vordergrund. Seit der Umstellung auf die Marktwirtschaft besitzt der Bergbausektor in der Mongolei außerordentlich große volkswirtschaftliche Bedeutung. Flussspat, Gold, Kupfer-, Molybdän- und Wolframkonzentrate zählen zu den wichtigsten Exportrohstoffen. Doch inzwischen wächst in der Mongolei auch die Bedeutung nichtmetallischer Rohstoffe (u.a. Kalkstein, Zeolith, Bims, Gips, Salz). Für örtliche Infrastrukturvorhaben, wie den Straßen- und Wohnungsbau, sind sie unverzichtbare Baurohstoffe. Auch Düngemittelrohstoffe wie Phosphat sind für die lokalen Märkte wichtig. Der Kleinbergbau sichert vielen Menschen das tägliche Auskommen, wobei die Gewinnung der Rohstoffe häufig ohne Kenntnis der Ressourcen¬beschaffenheit und ohne jegliche Arbeits- und Umweltschutzmaßnahmen geschieht.
Bilder:
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Ansprechpartner:
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