BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung

Hannover, 19.03.2019

BGR unterstützt Burundi und Sambia beim Wassermanagement:
Gute Grundwasserqualität ist grundlegende Voraussetzung für eine sichere Wasserversorgung

Eine gute Grundwasserqualität ist für die Wasserversorgung in vielen Ländern der Erde von zentraler Bedeutung. Darauf hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus Anlass des internationalen Weltwassertages am 22. März 2019 noch einmal nachdrücklich hingewiesen.

Der Weltwassertag steht 2019 unter dem Motto „Leaving no one behind“ („Niemanden zurücklassen“). Prof. Dr. Thomas Himmelsbach, BGR-Abteilungsleiter für Grundwasser und Boden, unterstreicht: „Eine gute Grundwasserqualität als Grundlage für die lokale Wassersicherheit ist für die benachteiligte Bevölkerung in ländlichen Gegenden und an den Stadträndern rasant wachsender Mega-Cities unabdingbar.“ Die BGR unterstützt daher in mehreren Projekten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika die Bemühungen der dortigen Partnerbehörden, die Grundwasserqualität und den Grundwasserschutz zu verbessern.

Zu den Ländern, in denen die BGR im Einsatz ist, zählen auch Burundi und Sambia. Für die Menschen im ländlichen Raum Burundis wie auch für die Bevölkerung an den Stadträndern in Sambia sind die meist selbst gegrabenen eigenen Brunnen die einzige verlässliche Wasserressource für die Trinkwasserversorgung. BGR-Experte Himmelsbach: „Ohne eine entsprechend gute Qualität des Grundwassers und einen vorbeugenden Schutz der Grundwasserressourcen und ihrer Einzugsgebiete sind die Menschen in beiden Ländern erheblichen Gesundheitsrisiken durch Krankheiten ausgesetzt, die durch das Wasser übertragen werden können.“

Burundi:
Um der stark wachsenden Bevölkerung Burundis auch zukünftig eine sichere Wasserversorgung anbieten zu können, ist es notwendig, die Menge und Beschaffenheit der Grundwasserressourcen zu untersuchen. Die heutige Wasserversorgung Burundis beruht größtenteils auf der Nutzung von ca. 25.000 Quellen. Gemeinsam mit dem burundischen Partner, dem Geographischen Institut von Burundi (IGEBU), bewertet die BGR in Pilotgebieten Grundwassermengen und -qualität. In Kirundo, im Norden Burundis, wurden mit Hilfe von hydrogeologischen und geophysikalischen Untersuchungen Brunnenstandorte entwickelt und ausgebaut. Die Grundwasserleiter an den Brunnenstandorten weisen moderate hydraulische Durchlässigkeiten auf. Allerdings entspricht die Wasserqualität der untersuchten Grundwässer nicht in allen Fällen den WHO-Kriterien: Lokal erhöhte Fluorid- und Uran-Konzentrationen machen die Wässer für den menschlichen Genuss stellenweise unbrauchbar. In der Region Gitega wurden an einzelnen Quellen Escherichia Coli (E-Coli) und Enterokokken Bakterien nachgewiesen. Um diese Quellen besser vor anthropogenen Verunreinigungen zu schützen, sind von der BGR und dem lokalen Partner Vorschläge für Grundwasserschutzgebiete für Quellen und Brunnen erarbeitet wor-den. In Rumonge im Südwesten Burundis am Tanganyikasee wurden neue Erkundungsbrunnen in sehr ergiebige Grundwasserleiter gebohrt.

Sambia:
2017 brach in Lusaka, der Hauptstadt Sambias, eine Cholera Epidemie aus. Cholera ist in Lusaka seit Anfang des letzten Jahrhunderts endemisch. Größtenteils aufgrund fehlender Ableitung und Klärung der Abwässer sind zwischen Oktober 2017 und April 2018 ca. 6000 Menschen erkrankt. Die meisten Infektionen wurden in informellen Siedlungen am Stadtrand nachgewiesen, in denen besonders schlechte hygienische Verhältnisse vorherrschen und nur eine ungenügende Sanitärversorgung besteht. Die Abwässer werden dort direkt in den darunterliegenden Grundwasserleiter eingeleitet. Insbesondere in den Stadtrandgebieten und informellen Siedlungen wird Trinkwasser oft ohne weitere Aufbereitung direkt aus oberflächennahen Brunnen gewonnen. Mindestens 70% der Bevölkerung Lusakas sind auf Grundwasser vor allem aus dem lokalen Karst-Grundwasserleiter „Lusaka Dolomite“ angewiesen. Um die Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Epidemie zu verringern, hat die BGR in Kooperation mit ihrem sambischen Partner, der Water Resources Management Authority (WARMA), und anderen Organisation auf den Zusammenhang zwischen fehlenden Sanitäreinrichtungen und einer daraus folgenden Grundwasserkontamination hingewiesen und sich für einen besseren Grundwasserschutz durch die Ausweisung von prioritären Grundwasserschutzzonen eingesetzt.

Im Vorfeld des Weltwassertages 2019 nimmt die BGR am 21. März 2019 an einem Forum für Stakeholder zum Thema „Wasser - Wassersicherheit für alle“ teil, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin veranstaltet wird.

Weiterführende Informationen:
BGR Grundwasser: www.bgr.bund.de/grundwasser

BGR TZ Vorhaben Burundi: https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Wasser/Projekte/laufend/TZ/Burundi/tz_burundi_fb.html

BGR TZ Vorhaben Sambia:
https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Wasser/Projekte/laufend/TZ/Zambia/zambia_upperkafue_fb.html

BMZ Weltwassertag:
http://www.bmz.de/de/service/termine/2019/maerz/jahrestag20190322_wassertag.html

UN-Water World Water Day: http://www.worldwaterday.org

Fachlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Thomas Himmelsbach, E-Mail: Thomas.Himmelsbach@bgr.de, Tel. 0511 643 3794

Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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