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Pressemitteilung


Hannover, 19.08.2021

Hubschraubergestützte Untersuchungen im West-Harz:
BGR und Forschungspartner setzen neue Messsonde zur geologischen Erkundung ein

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR, Hannover) wird mit ihrem Hubschrauber ab dem 23. August 2021 gemeinsam mit der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Jena), dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (Hannover) und der Firma supracon AG (Jena) geophysikalische Messflüge im West-Harz durchführen. Die Messkampagne zur geologischen Erkundung des Untergrundes soll wetterabhängig maximal bis zum 03. September 2021 andauern. Zum Einsatz kommen Flugsonden, die vom Hubschrauber an einem Seil in ca. 70 Meter Höhe über ein Messgebiet bei Bad Grund im Harz geschleppt werden. Start- und Landepunkt ist jeweils der Flugplatz Hildesheim.

Die Forschungsflüge finden im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes DESMEX-II statt. In diesem Projekt werden neue hubschraubergestützte aerogeophysikalische Messverfahren entwickelt, mit denen Erkundungstiefen von mehr als 1.000 Meter erreicht werden können. Dabei kommt ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik (EM)-Verfahren zum Einsatz. Es kombiniert Dipolsender am Boden mit neu entwickelten hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die in zwei verschiedenen Flugsonden von einem Hubschrauber über ein Untersuchungsgebiet geflogen werden. Die Dipolsender erzeugen im Untergrund ein Stromsystem. Dadurch entsteht lokal ein elektromagnetisches Feld, das durch die Flugsonde gemessen werden kann. Auf diese Weise können Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden. Des Weiteren werden Bodenstationen zur Erfassung der elektrischen und magnetischen Felder entlang eines Profils installiert. Durch die zusätzlichen Bodenmessungen sollen die Ergebnisse des neuen semi-airborne EM-Verfahrens verifiziert werden. Die Messdaten über den komplexen Untergrund werden in einem 3-D-Modell sichtbar gemacht. Hierzu wird aufgrund der besonderen Spezifika (starke Topographie, Leitungsmechanismen der Erzvorkommen) für die Datenverarbeitung eigens ein neues Programm entwickelt.

Das Verfahren soll in Zukunft zur Erkundung mineralischer Rohstoffe eingesetzt werden. Weitere Verbundpartner sind die Universität zu Köln und die Firmen terratec (Heitersheim), iMAR Navigation (St. Ingbert) und DMT (Essen). Das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) begleitet das Projekt.

Weitere Informationen:

https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/GG_Geophysik/Aerogeophysik/Projekte/laufend/DESMEX-II/DESMEX-II.html
http://www.uni-muenster.de/DESMEX/


Fachliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner:
Projektleiter Prof. Dr. Michael Becken (WWU), Tel. +49 177 8687178,
Dr. Annika Steuer(BGR), Tel.:+49 511 643 2148,

Vor Ort:
Einsatzleiter am Flugplatz Hildesheim: Hauke Petersen (BGR), Tel.: +49 151 12150091
Einsatzleiter Bodenstationen im Harz: Dr. Thomas Günther (LIAG), Tel: +49 511 643 3494


Pressesprecher:

Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: andreas.beuge@bgr.de, Internet: https://www.bgr.bund.de

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