Weltweit mächtig
Lössboden - Der Boden des Jahres 2021
Quelle: © Gaojun Li
Löss kommt überall auf der Welt vor und er kann sehr mächtig sein. In China erreichen die Lössschichten weitverbreitet mehrere hundert Meter - und sie werden sogar noch mächtiger!
In China nehmen Lössablagerungen gigantische Flächen ein. Mit mehr als 600.000 km2 ist allein das chinesische Lössplateau fast doppelt so groß wie Deutschland.
Nicht nur die Flächen, auch die Mächtigkeiten nehmen mancherorts enorme Ausmaße an. Während diese in Deutschland bis zu 30 Meter erreichen, treten auf dem chinesischen Lössplateau die weltweit mächtigsten Lössablagerungen mit über 300 Metern auf. In Europa und Nordamerika entstand der Löss in der Eiszeit, dagegen ist er in China kein Kind der Eiszeit. Der Löss Chinas stammt aus den Wüsten im Nordwesten des Landes und bildete sich überwiegend während der aktuellen Warmzeit.
Von dort wird er auch heute noch ausgeweht und mit dem Wintermonsun über viele hundert Kilometer transportiert, bevor er auf dem Lössplateau abgelagert wird. Der Gelbe Fluss (Huang He), der das chinesische Lössplateau durchschneidet, hat seinen Namen vom mitgeführten gelblichen Löss, der von den Hängen abgespült wurde. Die Sedimentfracht des Gelben Flusses erreicht durchschnittlich 35 kg/m3 und hat damit die höchste Schwebführung unter den großen Flüssen der Erde. Entlang des Gelben Flusses wurde erstmals vor gut 8000 Jahren Ackerbau betrieben. Die klassische Art des Ackerbaus erfolgt als Terrassenwirtschaft, um Bodenerosion zu vermeiden. Durch den verbreiteten Bewässerungsfeldbau, bei dem Wasser auf die Felder gepumpt wird, werden die Festigkeitseigenschaften des Lösses verändert. Das kann zu Instabilitäten an den ansonsten stabilen Hängen führen. Dort treten vermehrt große Rutschungen auf, die zur Gefahr für Menschen und Infrastruktur werden. Egal wo der Löss auf der Welt vorkommt und wie mächtig er ist, entscheidend ist der Umgang mit ihm.
Download des September-Kalenderblatts zum Ausdrucken: Weltweit mächtig
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