Large Scale Gas Injection Test (LASGIT)
Land / Region: Unabhängig
Projektanfang: 01.06.2004
Projektende: 31.12.2019
Projektstand: 31.12.2019
Bei Endlagerkonzepten in Kristallingesteinen ist die geotechnische Barriere um die Abfallbehälter von herausgehobener Bedeutung, da dem klüftigen Wirtsgestein selbst keine hydraulische Dichtwirkung zugeschrieben werden kann. Als Material für die geotechnische Barriere sind in diesen Endlagerkonzepten tonreiche Materialien vorgesehen. Beispielsweise umgibt beim schwedischen Einlagerungskonzept eine geotechnische Barriere aus Bentonit die Endlagerbehälter aus Kupfer, die entweder in vertikalen Bohrlöchern (vgl. Abb. links) oder in horizontalen Bohrlöchern eingelagert werden.
Der derzeitige Kenntnisstand im Hinblick auf die Bewegung von Gas in einer Bentonitbarriere basiert auf kleinmaßstäblichen Laboruntersuchungen, die eigens zur Erforschung spezieller Sachverhalte entworfen und durchgeführt wurden. Obwohl diese Untersuchungen das Verständnis der ablaufenden Prozesse erheblich vorangebracht haben, verbleiben dennoch Ungewissheiten. Von herausgehobener Bedeutung ist hierbei der Skaleneffekt und seine Auswirkung auf die Mechanismen und Prozesse, welche die Gasbewegung in der Bentonitbarriere maßgeblich beeinflussen. Im Untertagelabor Äspö wird speziell zur Erforschung des Skaleneffekts auf die Gasbewegung der Large Scale Gas Injection Test (LASGIT) durchgeführt, der sich in seinem Versuchsaufbau eng am schwedischen Einlagerungskonzept in vertikalen Bohrlöchern orientiert. Über einen Kupferbehälter wird Gas in die Bentonitbarriere injiziert, während die hydraulischen und mechanischen Prozesse der Bentonitbarriere über eine Vielzahl von Messsensoren überwacht werden.
Die BGR beteiligt sich an diesem Versuch mit der hydraulischen Charakterisierung der Auflockerungszone des Gebirges um das Einlagerungsbohrloch, insbesondere aber mit Modellberechnungen im Hinblick auf das hydraulische Verhalten der Bentonitbarriere sowohl in den Aufsättigungsphasen der Bentonitbarriere als auch in den Gasinjektionsphasen. Die Ergebnisse der Modellberechnungen werden mit den Daten der Messsensoren verglichen. Auf diese Weise wird überprüft, ob die den Modellberechnungen zu Grunde liegende Vorstellung der ablaufenden Prozesse und ihrer gegenseitigen Wechselwirkungen dazu geeignet ist, die gemessenen Werte wiederzugeben.