Erneuerbare Energien
Die Bandbreite an erneuerbaren Energiequellen ist groß. Sie umfasst die „klassischen“ regenerativen Energien feste Biomasse (z. B. Brennholz) und Wasserkraft sowie die „modernen“ erneuerbaren Energien Windkraft, Sonnenenergie, Geothermie, Gezeitenströme und verschiedene Formen von biogenen Rohstoffen. Die Nutzungsmöglichkeiten sind dabei nicht weniger vielseitig und umfassen die Stromgewinnung, Wärme- und Kältenutzung, als auch Kraftstoffe im Verkehrs- und Transportsektor. Ein Großteil der erneuerbaren Energien wird zur Stromgewinnung genutzt.
Im Jahr 2022 entfielen global 83 % des Kapazitätszubaus zur Stromerzeugung auf erneuerbare Energien. Mehr als 295 GW wurden 2022 weltweit errichtet, was einen neuen Höchststand des jährlichen Zuwachses erneuerbarer Energien bildet. Dominierend, mit rund 48 % des weltweiten Zubaus, war erneut China, das knapp 141 GW errichtete. China ist mit rund einem Drittel der global installierten Leistung (1.160 GW) an erneuerbaren Energien führend.
An der weltweiten Stromerzeugung stieg der Anteil der erneuerbaren Energien 2022 auf 30 %. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten globalen Energieverbrauch erhöhte sich ebenso leicht und belief sich 2022 auf 19 % (2021: 12,6 % ).
Obwohl 139 Länder zugesichert haben bis 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr zu emittieren („Net-Zero“), nutzen viele Länder als Reaktion auf die Energiekrise 2022 wieder vermehrt fossile Brennstoffe. Die Weltgemeinschaft hatte Ende 2015 bei der UN-Klimakonferenz in Paris ein völkerrechtlich verbindliches Klimaabkommen beschlossen, das die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C (möglichst max. 1,5 °C) begrenzen soll. Derzeit haben 194 Staaten das Abkommen ratifiziert.
Auch Deutschland hat sich diesem Ziel unterstellt und mit der EEG-Novelle 2022 („Osterpaket“) seine Ziele nochmals geschärft. Bis 2030 sollen 80 % und ab 2035 100 % des Bruttostroms mit erneuerbaren Energien erzeugt werden. Aktuell werden knapp 60 % (2023) des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien erzeugt (2022: 46 %), sowie 20 % des Primärenergieverbrauchs (2022) in Deutschland gedeckt. Wind- und Solarenergie sowie Biomasse sind dabei die wichtigsten erneuerbaren Energieträger zur Stromerzeugung. Während die erneuerbaren Energien im Bereich der Stromerzeugung bereits weit vorangekommen sind, zeigt sich im Wärmesektor noch wenig Bewegung. Der Anteil erneuerbarer Energien liegt bei 17 % (siehe auch Geothermie).
Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein zunehmender Bedarf an Stromspeichern und Regelenergie absehbar. Die bisherigen Stromspeicher sind zum allergrößten Teil Pumpspeicher (9,7 GW Leistung in 2022), deren weiterer Ausbau begrenzt ist. Hier besteht Handlungsbedarf zur Beschleunigung des Ausbaus weiterer Möglichkeiten zur Energiespeicherung.
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