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Ingenieurseismologische Gefährdungsanalysen

Eindrücke der Arbeiten im Bereich 'Ingenieurseismologische Gefährdungsanalysen'

Der Arbeitsbereich ‚Ingenieurseismologische Gefährdungsanalysen‘ ist Ansprechpartner bei allen Fragen der Erdbebengefährdung und der seismischen Lastannahmen bei natürlicher und induzierter Seismizität. Er gehört zum Erdbebendienst des Bundes und trägt zur Fach- und Methodenkompetenz der angewandten Geophysik in der BGR bei (Flyer "Geophysik in der BGR").

Schwerpunkte sind die Arbeiten zu den Grundlagen der seismischen Gefährdung, insbesondere an seismischen Katalogen mit historischen Erdbeben, die systematische Erfassung der Paläoseismizität, die Erstellung seismotektonischer Regionalisierungen und die Ableitung von seismischen Bodenbewegungsmodellen, die die Abnahme der seismischen Bodenbewegung vom Erdbeben zum Standort beschreiben. Diese Grundlagen sind die wesentlichen Voraussetzungen für belastbare Gefährdungsanalysen in Deutschland und angrenzenden Gebieten.

Die Methodik der seismischen Mikrozonierung wird anhand von Entwicklungen und Tests von neuen Mess- und Auswertemethoden vorangetrieben. Sie bildet die Grundlage für die Berücksichtigung des Standorteffektes, der die häufig auftretende Verstärkung und Verlängerung der Bodenbewegungen direkt unter den Standorten beschreibt. Der Fokus liegt hier bei den passiven seismischen Messungen mit einzelnen Stationen und mit Arrays.

In einem langfristig laufenden Forschungsprogramm seit 2010 (MAGS1, MAGS2 und SEIGER) werden im Arbeitsbereich probabilistische Methoden für die Bestimmung der seismischen Gefährdung aufgrund induzierter Seismizität bei tiefer Geothermie entwickelt.

Im Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) werden umfangreiche mikroakustische Messanlagen zur Überwachung der geomechanischen Situation betreut (kontinuierliches und automatisches Langzeitmonitoring) und die Ergebnisse werden laufend bewertet. Dabei werden Mikrorissprozesse im Umfeld der Abbaue mit mehreren Netzwerken von rund 90 piezoakustischen Sensoren erfasst.

Aufgaben in Zusammenhang mit der seismischen Gefährdung für Kernkraftwerke, Endlager für radioaktive Abfälle und Standorte von anderen großtechnischen Anlagen werden bearbeitet und es werden vorgelegte Gutachten im Auftrag von Genehmigungsbehörden geprüft. Auftraggeber sind unter anderem die Bundesministerien BMWK, BMUV und BMZ, Umweltministerien der Länder, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die IAEA (Internationale Atomenergiebehörde, Wien) und die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Auch die zu den Fragen der weltweit auftretenden seismischen Gefährdung häufig anfragenden Unternehmen der Wirtschaft werden beraten. Die Mitglieder des Arbeitsbereichs leisten umfangreiche Mitarbeit in einschlägigen Fachgremien wie der AG Seismologie und der AG Induzierte Seismizität des Forschungskollegium Physik des Erdkörpers (FKPE), dem Kerntechnischen Ausschuss (KTA), des DIN-Instituts (zur DIN 4149 Bauen in deutschen Erdbebengebieten) und der Gesellschaft für Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik

Einzelheiten zu den Themenschwerpunkten finden Sie hier:

Der Arbeitsbereich leistet Beiträge zu folgenden Projekten:


Liste der Publikationen

Über die Datenbankanwendung Zentraler Schriften Nachweis erhalten Sie eine umfassende Liste der Publikationen des Arbeitsbereichs 'Ingenieurseismologische Gefährdungsanalysen' ab 2007.

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Kontakt

    
Hon.-Prof. Dr. Thomas Spies
Tel.: +49 (0)511-643-2688

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