Seismisches Stationsnetz des IMS
Das seismische Netz des internationalen Überwachungssystems bildet das Rückgrat, um die Einhaltung des Kernwaffenteststoppabkommens (CTBT) zu überwachen. Es ist speziell darauf abgestimmt, unterirdische Kernexplosionen zu entdecken, zu lokalisieren und zu identifizieren. Insgesamt umfasst das seismische Netz 50 sogenannte Primärstationen, deren Daten kontinuierlich an das internationale Datenzentrum (IDC) gesendet werden. Der deutsche Beitrag an diesem Stationsnetz ist die seismische Messanlage GERES (PS19), die empfindlichste Anlage ihrer Art in Mitteleuropa.
Das Netz der seismischen Primärstationen wird durch 120 so genannte Hilfsstationen ergänzt. Diese werden vorwiegend zur Verbesserung der Lokalisierung seismischer Ereignisse benutzt, die ursprünglich mit den Primärstationen entdeckt und ermittelt wurden. Dazu ruft das IDC je nach Bedarf die von den Hilfsstationen aufgezeichneten Daten ab. In Kooperation mit Südafrika ist Deutschland bei diesem Netz mit der Station SNAA (AS035) in der Antarktis vertreten.
Quelle: BGR
Die Registrierung von seismischen Ereignissen erfolgt mittels hochempfindlicher Seismometer, die Bodenbewegungen in der Größenordnung von Atomen (weniger als ein Nanometer) messen können. So konnte beispielsweise eine chemische Kalibrationssprengung von 5000 kg (0.005 kt) TNT-Äquivalent im Toten Meer noch im etwa 2700 km entfernten Bayerischen Wald detektiert werden.
Quelle: BGR