BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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ConSent: Verknüpfung der geologischen Generallegenden am Beispiel von Bayern und Baden-Württemberg

Projektanfang: 21.08.2019

Projektstand: 14.09.2022

Die BGR hat am 21.08.2019 zusammen mit dem Landesamt für Umwelt (Bayern) und dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg (Baden-Württemberg) das ConSent-Projekt gestartet. Das Akronym ConSent steht dabei für den Titel „Connect Semantic“, d.h. es wurden die Generallegenden der großmaßstäbigen geologischen Karten in Bayern und Baden-Württemberg, die in Maßstäben von 1:25.000 bzw. 1:50.000 vorliegen, mit Methoden des Semantic Web harmonisiert. Im Ergebnis entstand eine abgestimmte Geologische Karte von Süddeutschland im Detailmaßstab, die auch als Webanwendung zur Verfügung steht: https://consent.bgr.de. Das Projekt ist zu einem vorläufigen erfolgreichen Abschluss gekommen und soll nun schrittweise um weitere Bundesländer ergänzt werden. Dies wurde durch die Direktorinnen und Direktoren der Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) im Herbst 2022 beschlossen Mit der Projektbegleitung wurde die AG Geologie beauftragt.

Harmonisierte Geologische Karte von SüddeutschlandHarmonisierte Geologische Karte von Süddeutschland Quelle: SGD Bayern und Baden-Württemberg

Die Harmonisierung der geologischen Einheiten der beteiligten Länder erfolgte anhand einer Übergeordneten Generallegende (ÜGL). Diese wurde durch die Regionalgeologinnen und -geologen der beteiligten Länder abgestimmt und stellt die Vereinigungsmenge der Länder-Generallegenden auf einem übergeordneten Niveau (Formationsebene) dar. Anschließend wurden die geologischen Einheiten der Länder-Generallegenden mit der ÜGL in Beziehung gesetzt.
Zu diesem Zweck wurde ein Redaktionssystem bei der BGR installiert, in das zunächst die geologischen Generallegenden von Bayern und Baden-Württemberg und die gemeinsam abgestimmte ÜGL importiert wurden und auf das die Redakteurinnen und Redakteure der betreffenden Landesämter schreibenden Zugriff haben. Ab dem Herbst 2021 begann der Verknüpfungsprozess der Länderlegenden-Einheiten mit der ÜGL. Mit der Hinzunahme neuer Länder-Generallegenden muss die ÜGL schrittweise um weitere benötigte geologische Einheiten ergänzt und diese wiederum mit den Ländereinheiten verknüpft werden.

Die Verknüpfung im Redaktionssystem erfolgt anhand der Methoden des Semantic Web. Das Vokabular SKOS (Simple Knowledge Organisation System als W3C-Empfehlung für die Veröffentlichung von Thesauri, Klassifikationsschemata und Taxonomien im Semantic Web) gestattet es, assoziative und hierarchische Beziehungen innerhalb eines Konzeptschemas aufzustellen sowie scharfe oder weniger scharfe Abbildungen zwischen verschiedenen Konzeptschemata aufzustellen.

Die geologischen Einheiten der Länder-Generallegenden können untereinander in mehr („exactMatch“) oder weniger („closeMatch“) enger oder in loser Relation stehen („relatedMatch“) bzw. Teil einer ÜGL-Einheit sein („broader-narrower-Beziehung). Weiterhin können die geologischen Einheiten auch mit Inhalten des Lithostratigraphischen Lexikons der Deutschen Stratigraphischen Gesellschaft oder mit externen Ressourcen wie z.B. dem Thesaurus der Geologischen Bundesanstalt von Österreich verknüpft werden. Bei den Einheiten, die in der Litholex-Datenbank vorhanden sind und die in Bayern und Baden-Württemberg vorkommen, sind diese Beziehungen im Redaktionssystem bereits angelegt.

 Web-basiertes Redaktionssystem zur Bearbeitung und Verlinkung der geologischen Einheiten in der ÜGL Web-basiertes Redaktionssystem zur Bearbeitung und Verlinkung der geologischen Einheiten in der ÜGL Quelle: BGR

Auf diese Weise wird eine Interoperabilität der geologischen Kartenwerke hergestellt, so dass deren Inhalte länderübergreifend harmonisiert dargestellt werden können. Durch die Verlinkung der Einheiten können Maschinen automatisiert diesen Links im Netz folgen (s.a. die Ausführungen von Tim Berners-Lee – dem Erfinder des World Wide Web – zum Fünf-Sterne-Modell).

Das Ziel dieses Projektes ist die Erzeugung einer Basis für die sich anschließende automatisierte Ableitung von kleinmaßstäbigen aus großmaßstäbigen geologischen Karten. Dass die automatisierte semantische bzw. geometrische Ableitung funktionieren kann, wurde in einer Masterarbeit für ein Fallbeispiel in Baden-Württemberg gezeigt und an einem länderübergreifenden Kartenausschnitt bei Wertheim am Main im Rahmen des ConSent-Projektes nachgewiesen. Unterschiedliche Aggregierungsebenen können hier anhand der Hierarchiestufen der ÜGL abgebildet werden.

Literatur:

Eine umfassende Darstellung der gegenwärtigen Projektergebnisse nebst Ausblick finden Sie in dem Dokument Harmonisierung geologischer Kartenwerke im Projekt ConSent am Beispiel der Länder Baden-Württemberg und Bayern (2022) (PDF, 3 MB).

Partner:

Kontakt 1:

    
Dr. Andreas-Alexander Maul
Tel.: +49-(0)511-643-3454
Fax: +49-(0)511-643-533454

Kontakt 2:

    
N.N.
Tel.:
Fax:

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