BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Thomas Schubert

INDEX2013-Fahrt-Tagebuch, 11.12.2013

Interview mit Dr. Thomas Schubert, Öffentlichkeitsarbeit INDEX2013 Leg2

Frage: „Gibt es genügend Wasser auf dem Schiff, oder muss man mit Meerwasser duschen und Zähne putzen?“

Hierzu Dr. Thomas Schubert:
„Niemand an Bord muss mit Salzwasser duschen oder gar seine Zähne mit Meerwasser putzen. Das Forschungsschiff SONNE verfügt über eine Meerwasserentsalzungsanlage (für Experten: RO-System), die rund um die Uhr die Besatzung und das wissenschaftliche Personal mit salzfreiem Frischwasser versorgt. Die Produktion beträgt dreimal 10 Tonnen Wasser pro Tag. Außerdem gibt es aber auch einen Bunker für 43 Tonnen Frischwasser. Das Süßwasser ist außerdem für viele wissenschaftliche Experiment und Analysen, die an Bord stattfinden unerlässlich.“

Frage: „Wird jeden Abend ein anderer Hafen angelaufen?“

Hierzu Dr. Thomas Schubert:
„FS SONNE kann bis 50 Tage ohne Hafenversorgung bei ökonomischer Geschwindigkeit unterwegs sein. Das macht ein Treibstofftank mit einer Kapazität von 660 Tonnen möglich. In der Regel wird auf dem Schiff im Schichtbetrieb rund um die Uhr ohne Unterbrechung gearbeitet. Oft kann jedoch das wissenschaftliche Personal in Abständen, die zwischen drei und acht Wochen betragen können, ausgetauscht oder ergänzt, weil unterschiedliche Versuche und Fragen immer wieder Experten anderer Fachgebiete an Bord erforderlich machen.“

Frage: „Wir groß ist das Schiff ‒ gibt es da genügend Platz für alle? Schläft man auf Hängematten“

Hierzu Dr. Thomas Schubert:
„Das Forschungsschiff SONNE ist 97,61 m lang (Länge über alles) und 14,2 m breit und passt damit also prima durch die 33,53 m breiten Schleusen des Panamakanals. Schiffe werden nicht mit einer Waage gewogen ‒ ihre Größe wird über die Wasserverdrängung angegeben. SONNE ist für die „Große Fahrt“ zugelassen, darf also auf allen Weltmeeren rumschippern. Die Reisegeschwindigkeit beträgt 12,0 Knoten (1 Seemeile/Stunde = 1,852 Kilometer/Stunde), das entspricht also ungefähr 25 Kilometer in der Stunde.

Den Nutzergruppen stehen 14 Kabinen mit 25 Plätzen zur Verfügung, und zwar im Bootsdeck: 1 Einzelkabine (Fahrtleiter), 5 Doppelkabinen (davon 3 mit überlangen Betten, 2100 mm); Hauptdeck: 4 Doppelkabinen, 2 Einzelkabinen; II. Deck: 2 Doppelkabinen. Bis auf die Einzelkabinen auf dem Hauptdeck (gemeinsame DU/WC mit Nachbarkabine) haben alle Kabinen eine eigene Dusche/WC. Die Doppelkabinen haben Doppelstockbetten, keiner muss in einer Hängematte schlafen ‒ manchmal kann es aber schon so schwanken wie in einer Hängematte. Wem dabei seekrank wird, dem hilft der Schiffsarzt.“

Frage: „Kann man als Meeresforscher jeden Tag im Meer baden?“

Hierzu Dr. Thomas Schubert:
„Jeder Meeresforscher kann jeden Tag im Meer baden. Leider aber nur von Festland aus und nicht etwa während der Expedition vom Schiff ins Meer springen. Das Schiff ist ja fast immer in Bewegung, die Meeresströmungen sind oft völlig unbekannt und die Begegnung mit Haien auf offener See ist sicherlich auch zu gefährlich. Außerdem ist der Arbeitstag so ausgefüllt, dass zu Freizeit kaum Zeit bleibt, und selbst dann wird diese für Gespräche und Diskussionen mit den Fachkolleginnen und Kollegen aus aller Welt und den unterschiedlichen Forschungspartnern der BGR genutzt.“

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