Projekt MIBAS – Magmatische Intrusionen in der Barentssee
Land / Region: Barentssee
Projektanfang: 01.12.2024
Projektende: 31.05.2028
Projektstand: 12.12.2024
Weltweit treten in Sedimentbecken magmatische Intrusionen in Form von horizontalen Lagergängen (sills) und vertikalen Aufstiegskanälen (dikes) auf. Intensiv diskutiert wird aktuell deren Bedeutung für die thermogene Bildung von Kohlenwasserstoffen durch heiße Magma, für die Metamorphose von Gesteinen an der Kontaktfläche und für den Aufstieg und die Emission von Methan. Globale Klimaänderungen durch Methanemissionen in die Atmosphäre werden teilweise auf regionale magmatische Intrusionen in Sedimentbecken zurückgeführt. Diesen Diskussionen fehlt meist jedoch ein genaues geophysikalisches Abbild der großflächigen aber dünnen magmatischen Gangsysteme in der Tiefe. Vermutlich werden bis zu 90 % aller Intrusionen nicht von klassischen seismischen Verfahren aufgelöst, es fehlt hier an spezialisierten Abbildungsverfahren.
Im Verlauf des Projektes MIBAS werden auf der Expedition MSM137 mit dem Forschungsschiff MARIA S. MERIAN neue seismische Daten im Bereich der norwegischen Barentssee (siehe Bild 1) erhoben. Ein innovativer Ansatz aus Kombination von Reflexionsseismik mit 6 km langem Messkabel und Weitwinkelseismik am Meeresboden soll die detaillierte Abbildung der Intrusionskörper ermöglichen. Angepasste Inversionsverfahren werden die gesamte Wellenform der seismischen Antwort nutzen. Dies liefert neue Einblicke in die Wechselwirkung zwischen Intrusionen und Sedimentbecken, in die zeitliche Entwicklung der Einlagerungen sowie in deren inneren Aufbau.