I/09: Zeiringit (Aragonit + Aurichalcit): ein Tropfstein der besonderen Art
Das Sammlungsobjekt des Quartals
Quelle: BGR
Zeiringit ist die Bezeichnung für Aragonit, der durch mikroskopische Einschlüsse von Aurichalcit blau gefärbt ist. Zeiringit ist damit kein eigenständiges Mineral sondern eine Varietät des Aragonits. Aurichalcit ist ein Kupfer/Zink (Cu/Zn)-Hydroxokarbonat und daher chemisch dem bekannteren Malachit ähnlich. Diese Mineralgruppe kommt in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten vor.
Zeiringit bildet sich wie andere Sinterbildungen in Karstsystemen durch die Ausfällung von Kalziumkarbonat (CaCO3) aus Kalzium-reichen Lösungen, die zusätzlich – aufgrund der Nähe zu Kupfer-Lagerstätten – geringe Mengen von Cu, Zn, (und andere) führen. Dadurch fällt aus den Lösungen nicht reiner, weißer Aragonit aus, sondern das farbige Gemisch, das als Zeiringit bezeichnet wird.
Man findet Zeiringit als Sammler-, Schmuck- und Heilstein. Der ursprüngliche Fundort in Oberzeiring (Österreich) wurde inzwischen ausgebeutet, schöne Stufen dieses Fundortes sind daher selten geworden. Weitere Fundorte gibt es in Griechenland, Japan und China. Das hier vorgestellte Stück aus den Hannoveraner Sammlungen stammt aus China und ist insbesondere aufgrund seiner Größe ungewöhnlich.
Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.
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