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05/04: Coccolithophoriden - Winzlinge mit großer Bedeutung

Das Sammlungsobjekt des Monats

Discosphaera tubifera, lebende Coccolithophoride aus dem Indischen OzeanDiscosphaera tubifera, lebende Coccolithophoride aus dem Indischen Ozean Quelle: BGR

Das hier abgebildete kompliziert aussehende Gebilde ist eine lebende Coccolithophoride aus dem Indischen Ozean. Die einzelnen Skelettelemente kommen im Sediment nur isoliert vor, was bei der Zerbrechlichkeit der Form nicht verwunderlich ist. Sie werden dann als Coccolithen bezeichnet.

Coccolithophoriden sind trotz ihrer winzigen Größe von nur 3 bis 30 µm (1 µm = 0,001 mm) eine der bedeutenden Gruppen des marinen Phytoplanktons und werden der Gruppe der Nannofossilien (nano: griechisch für Zwerg) zugeordnet. Sie kommen in der lichtdurchfluteten Zone aller Weltmeere vor und erreichen ihre größte Artenvielfalt in den nährstoffarmen "ozeanischen Wüsten" der Tropen und Subtropen. In höheren Breiten können spezielle Arten saisonal gewaltige Blüten erzeugen. Auf Hunderten von Quadratkilometern leben dann temporär Millionen von Individuen in jedem Liter (!) Meerwasser.

Zur Altersbestimmung von Sedimenten sowie als Indikatoren von Paläoumweltbedingungen sind Coccolithophoriden ein wichtiges Instrument in der Forschung und den angewandten Geowissenschaften.

Trotz eines riesigen Formenreichtums ist für viele Arten die Funktion des kalkigen Außenskeletts aber weitgehend unbekannt. Möglicherweise hilft es den Auftrieb zu regulieren oder schafft, wie bei dem abgebildetem Exemplar, eine Art Mikroenvironment zwischen den äußeren trompetenförmigen Fortsätzen und dem innen liegenden eigentlichen Zellkörper. Man vermutet, dass die Nährstoffzufuhr von dem Organismus so besser geregelt werden könnte. Wie aber überhaupt die "Trompeten" von der kleinen Zelle gebildet werden können, auch das ist noch ein ungelöstes Rätsel.

Weitere Informationen zu den Coccolithophoriden erhalten Sie über unsere Internetseiten.

Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.

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Kontakt

    
Dr. Harald Andruleit
Tel.: +49-(0)511-643-2513
Fax: +49-(0)511-643-3663

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