BGR und UNESCO stellen neue Weltkarte zum Grundwasser vor
Unter dem Titel "Global Groundwater Vulnerability to Floods and Droughts" wurde im Rahmen des Projekts "World-wide Hydrogeological Mapping and Assessment Programme (WHYMAP)" eine neue Übersichtskarte veröffentlicht.
Die Weltkarte beleuchtet einerseits die Empfindlichkeit, aber vor allem auch die Widerstandsfähigkeit von Grundwassersystemen gegenüber Naturkatastrophen wie extreme Dürren oder Hochwasserereignisse. Wasserressourcen im Untergrund sind dank der sie überlagernden Schichten vor externen Einflüssen meist besser geschützt als Oberflächengewässer. Gerade in Krisensituationen eröffnen sie dadurch Möglichkeiten, die Trinkwasserversorgung sicherzustellen.
Ziel ist es, Wassermanager und politische Entscheidungsträger für die Notwendigkeit zu sensibilisieren, Grundwasser in Ressourcenmanagement-Plänen ausreichend zu berücksichtigen sowie eine köhärente und sich sinnvoll ergänzende Nutzung von Oberflächen- und Grundwasser anzustreben. Nur so kann die Funktion von Grundwasservorkommen als nachhaltige Quelle für die Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Industrie sowie den Erhalt von Ökosystemen gesichert werden, insbesondere in Zeiten, in denen ein regulärer Zugang zu ausreichend und sicherem Wasser erschwert ist.
Die globalen Wasserressourcen stehen aufgrund von Bevölkerungswachstum, beschleunigter Verstädterung und Industrialisierung, Intensivierung der Landwirtschaft, Tourismus und Klimawandel zunehmend unter Druck. Eine damit einhergehende Verschlechterung von Wasserverfügbarkeit und -qualität wirkt sich wiederum negativ auf wirtschaftliche Produktion, Gesundheit und Lebensgrundlage der Menschen sowie Natur und Umwelt aus.
Durch klimatische Extremereignisse verursachte Überschwemmungen oder außergewöhnlich lange Trockenperioden können kurzfristig für eine zusätzliche erhebliche Belastung sorgen. Durch den Klimawandel nehmen ihre Häufigkeit und Intensität zu, nicht selten verstärken menschliche Eingriffe in natürliche Systeme die negativen Effekte weiter. In solchen Fällen fallen die regulären Wasserversorgungssysteme, die oft ausschließlich aus Oberflächengewässern gespeist werden, schnell aus. Das weniger offensichtlich in Erscheinung tretende Grundwasser im Untergrund wird dagegen oft nicht berücksichtigt. Dabei böten gerade diese Ressourcen potentiell die Chance, eine Notfallversorgung mit Trinkwasser aufrecht zu halten und so die Auswirkungen hydroklimatischer Extremereignisse zu reduzieren. Ein effektives Management von Grundwasservorkommen ist vor diesem Hintergrund also unerlässlich. Hier setzt die Thematik der Karte an und versucht, das Verständnis für Grundwasserbelange zu fördern sowie Möglichkeiten, die mit einer nachhaltigen Nutzung verbundenen sind, aufzuzeigen.
Im Rahmen des 7. Weltwasserforums vom 12. bis 17. April 2015 in Daegu & Gyeongbuk, Südkorea hat die BGR gemeinsam mit der UNESCO die neue Weltkarte zum Grundwasser präsentiert. Das diesjährige Weltwasserforum fand unter dem Motto "Water for Our Future" statt.
Gedruckte Exemplare der neuen Weltkarte "Global Groundwater Vulnerability to Floods and Droughts" im Maßstab 1:40.000.000 können über die UNESCO, die CGMW und die BGR bezogen werden. Die digitale Version der Karte im PDF-Format steht auf den Webseiten des WHYMAP-Projekts zum Download bereit.
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