10th Water Research Horizon Conference in der BGR: Wasser- und Ernährungssicherheit - neue Ansätze für eine interdisziplinäre Forschung
Wasser- und Ernährungssicherheit ("Water Security and Food Security") waren die Themen der 10th Water Research Horizon Conference, die am 18. und 19. Juni 2019 in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover stattfand. Die BGR war gemeinsam mit der Water Science Alliance e.V. diesmal auch Veranstalter der Konferenz, an der rund 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 Ländern teilnahmen. Auf der Veranstaltung wurden nicht nur aktuelle Entwicklungen aus der Forschung und der Entwicklungszusammenarbeit erörtert. Es wurden auch neue Vorschläge für zukünftige Themen in der Wasserforschung diskutiert sowie Aspekte der Wechselwirkung zwischen Wasserressourcen und Nahrungsmittelproduktion betrachtet.
Prof. Dr. Ralph Watzel, Präsident der BGR, freute sich auf einen regen Austausch mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen: "Es ist uns gelungen, zu den zentralen Zukunftsthemen Wassersicherheit und Ernährungssicherheit ein interessantes Programm sowohl mit Beiträgen aus verschiedenen Disziplinen der Wasserforschung als auch aus den Bereichen Landwirtschaft, globale Wirtschaft und Ökosysteme zusammenzustellen." Der Präsident unterstrich dabei auch die Bedeutung der Water Science Alliance als zentraler Plattform in Deutschland für den interdisziplinären Austausch zu wasserwissenschaftlichen Themen: "Die BGR unterstützt das Anliegen der Water Science Alliance e.V. für eine bessere Positionierung und Sichtbarkeit der Wasserforschung in Deutschland und im internationalen Kontext. Als neues Mitglied in dieser Allianz hoffen wir auf weitere Synergien mit anderen Hochschulen, Ressortforschungseinrichtungen und wissenschaftlichen Institutionen."
Die Water Science Alliance kann darauf verweisen, dass sie sich inzwischen als nationale Plattform für die Wasserwissenschaften und als Ansprechpartner für die übrige Wissenschaft, die Forschungsförderung und die Politik etabliert hat. "Wir freuen uns insbesondere über den weiteren Zuwachs an Mitgliedern, u. a. auch der BGR, die wir als unser 50. Mitglied begrüßen können", so Prof. Dr. Peter Krebs, Vorsitzender der Water Science Alliance.
Die diesjährige Konferenz beschäftigte sich mit den zentralen globalen Themen auf dem Gebiet der Wasserversorgung und Ernährungssicherheit. Prof. Dr. Thomas Himmelsbach, Leiter der BGR-Abteilung Grundwasser und Boden: "Die Frage ist: Wie können wir für zukünftige Generationen ausreichende Lebensmittel in guter Qualität produzieren, ohne unsere Wasserressourcen über Gebühr zu strapazieren. Das betrifft insbesondere Regionen in der Welt mit zunehmend überbeanspruchten Wasserressourcen. Aber auch Deutschland steht im Fokus, wenn wir an das Spannungsfeld zwischen effizienter Landwirtschaft und praktiziertem Umweltschutz denken."
Neben Fragen zur Wasserverfügbarkeit und -qualität für eine sichere Lebensmittelproduktion standen auch Themen wie die Sicherung einer ausreichenden Trinkwasserversorgung auf dem Programm. In Beiträgen der Harzwasserwerke und der südafrikanischen Region Kapstadt wurden insbesondere die zunehmenden Herausforderungen für eine sichere städtische Trinkwasserversorgung aufgegriffen. Der dramatische Wassermangel in Kapstadt hatte zuletzt weltweite Aufmerksamkeit erregt und damit noch einmal die Bedeutung eines nachhaltigen Wassermanagements unterstrichen.
Die 10th Water Research Horizon Conference bot mit Beiträgen von Bundesministerien, zweimal drei Parallelsessions und acht Open Space Workshops eine große Breite an fachlichen Aspekten unter dem Thema "Water Security and Food Security". Einzelne Session-Themen gingen weit über die traditionellen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Wasserfragestellungen hinaus: "Economics of Food and Water", "Managing Water Storage Capacities" und "Making the most of Marginal Water". Dabei wurden neue Prioritäten für zukünftige Wasserforschungsschwerpunkte diskutiert.
Quelle: BGR
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