Das Geheimnis der Kalahari-Sande - Neun Tonnen Bohrlochkerne erzählen die Geschichte des Sediment-Beckens
Das deutsch-namibische Team hat zum ersten Mal einen durchgängigen Kern durch die Kalahari-Ablagerungen im namibischen Teil des Kalahari-Beckens gebohrt. Das Ziel der Wissenschaftler: Verständnis der geologischen Grundlagen des Grundwassersystems.
Ein riesiges Sedimentbecken, das Kalahari-Becken, liegt im Herzen des südlichen Afrikas. Es erstreckt sich über 2.000 Kilometer von Südafrika bis zur Demokratischen Republik Kongo. Die Ablagerungen in diesem Becken wurden im Laufe von vielen Millionen Jahren durch Flüsse, Binnenseen und äolische Sedimentation abgelagert. Diese Sedimente bilden nun unterschiedliche Grundwassersysteme, die nicht einfach zu nutzen sind. "Es ist eine Herausforderung, die Horizonte in den Grundwasserleitern und -stauern zu differenzieren und zu klassifizieren", berichtet der Hydrogeologe Christoph Lohe von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Obwohl sie auf den ersten Blick homogen erscheinen, sind die Sedimente alles andere als einheitlich.
Um ein besseres Verständnis für die Geschichte des Kalahari-Beckens zu bekommen, erbohrten Geologen aus Deutschland und Namibia im Jahr 2015 einen durchgehenden Kern in der Mitte eines riesigen Sedimentfächers, der als Cubango Megafan bekannt ist und der ein ehemaliges gigantisches Flussdelta im Norden Namibias umfasst. Der Bohrkern mit einer Gesamtlänge von 400 Metern wurde dann in Hannover mit den neuesten wissenschaftlichen Methoden analysiert. Die Ergebnisse der Kernbohrung ergaben eine kleine Sensation für Dr. Roy Miller, den ehemaligen Direktor des Geologischen Dienstes von Namibia. "Dieser Kern erzählt uns eine großartige Geschichte über die klimatische und geologische Entwicklung in der nordwestlichen Kalahari vom Tertiär bis zum heutigen Tag", sagt er.
Aus dieser Entwicklung können Hydrogeologen nun Rückschlüsse auf die vorhandenen Wasserressourcen im Untergrund ziehen. Die Bohrung liefert außerdem wichtige Informationen über die hydraulischen Eigenschaften und die Produktivität und Kapazität einzelner wasserführender Sedimenthorizonte.
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