Grundwasser

Brunnenbohrung im Etosha-Nationalpark Quelle: Metzger Drilling

Wasser ist ein unersetzliches Lebensmittel für Menschen, Tiere und Pflanzen und gleichzeitig einer der wichtigsten Rohstoffe. Auf der Erde gibt es Wasser im Überfluss, denn gut 70 % der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Schätzungen gehen von einer Gesamtmenge von etwa 1,4 Milliarden km³ aus. Der größte Teil davon ist jedoch Salzwasser und nur rund 2,5 % der weltweiten Wasservorkommen sind Süßwasser (ca. 35 Millionen km³).

Von diesen Süßwasservorräten können wir aber nur einen Teil nutzen, denn etwa 69 % bestehen aus Eis und Schnee, die vor allem in der Antarktis und in Grönland gebunden sind. Mehr als 30 % (ca. 10,5 Mio. km³) bilden die unterirdischen Grundwasserressourcen, die bedeutendste verfügbare Süßwasserreserve. Weniger als ein halbes Prozent der weltweiten Süßwasservorräte sind als Oberflächenwasser in Feuchtgebieten, Flüssen und Seen verteilt.

Grundwasser ist der am weitesten verbreitete und am meisten genutzte Rohstoff. Vor allem in den Trockengebieten der Erde ist es von unschätzbarem Wert, da es dort die einzige verlässliche Wasserquelle darstellt. Allerdings handelt es sich dabei meist um fossiles Grundwasser, das sich kaum oder gar nicht erneuert. Die weltweite jährliche Grundwasserentnahme wird auf ca. 1000 km³ geschätzt, die globale Grundwasserneubildung auf ca. 13.000 km³ pro Jahr. Die Trinkwasserversorgung erfolgt in vielen Ländern überwiegend aus Grundwasser, in Deutschland zu gut 70 %. In Ländern wie Dänemark, Litauen und Österreich ist Grundwasser fast die einzige Quelle für die öffentliche Wasserversorgung.

Rund die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt heute Grundwasser für die häusliche Wasserversorgung. Die Bedeutung des Grundwassers als qualitativ hochwertige und sichere Grundlage der Wasserversorgung wird in Zukunft noch erheblich zunehmen, da Grundwasser bei vernünftiger und nachhaltiger Nutzung einen wichtigen Beitrag zur Lösung regionaler Wasserkrisen leisten kann.

Die BGR berät Ressorts der Bundesregierung wie das BMZ, das BMU und das AA in Fragen der Grundwassererkundung, der quantitativen und qualitativen Bewertung von Grundwasserressourcen und deren Bewirtschaftung, des Grundwasserschutzes und der geothermischen Nutzung des Grundwassers. In der Entwicklungszusammenarbeit liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit im nachhaltigen Grundwasserressourcenmanagement.