Burundi - Management und Schutz von Grundwasserressourcen
Land / Region: Burundi / Afrika
Schwerpunkt: Grundwasser
Projektanfang: 01.10.2014
Projektende: 30.09.2022
Projektstand: 10.10.2022
Quelle: BGR. Foto: Matthias Baier
Angesichts der politischen Entwicklung in Burundi hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit Juni 2015 alle regierungsnahen Aktivitäten der deutschen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit mit Burundi suspendiert. Die Projektaktivitäten wurden entsprechend angepasst.
Bis heute hat ein großer Teil der burundischen Bevölkerung keinen Zugang zu unbedenklichem Trinkwasser. Die wichtigste Grundlage der Wasserversorgung stellen landesweit die natürlichen Quellen dar. Sie liefern rund 90 % des Trinkwassers und werden von Grundwasser gespeist. Ein Schutz dieser Quellen und ihrer Einzugsgebiete und die Ermittlung der verfügbaren Ressourcen sowie der geogenen und ggf. bereits erfolgten anthropogenen Belastungen sind wesentlich für die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung vor dem Hintergrund sich verändernder sozioökonomischer und klimatischer Bedingungen.
Das TZ-Vorhaben „Management und Schutz von Grundwasserressourcen“ der BGR ist eingebettet in das vom BMZ finanzierte Sektorprogramm Wasser- und Sanitärversorgung PROSECEAU (Programme Sectoriel de l’Eau et de l‘Assainissement). Im Rahmen des Vorhabens berät die BGR die zuständige burundische Fachbehörde zur Entwicklung von Grundwasserressourcen und Belangen des Grundwasserschutzes und unterstützt bei der Gestaltung von Sektorstrategien, Wassermanagementplänen und Regelwerken.
Zu Projektbeginn war nur sehr wenig Wissen zu den Grundwasserressourcen Burundis vorhanden. Die Erweiterung der Kenntnisse zu Quantität, Qualität sowie räumlicher und zeitlicher Verteilung der Grundwasservorkommen ist daher eine Grundvoraussetzung, um das Ziel des Vorhabens, eine verbesserte Wasserversorgung der burundischen Bevölkerung im Rahmen eines integrierten Wassermanagements, zu erreichen.
Die durchzuführenden Aktivitäten setzen auf mehreren Ebenen an. Zur Verbesserung der Kenntnis der Grundwasserressourcen Burundis werden hydrogeologische Felduntersuchungen durchgeführt, standortspezifische Studien erstellt und Messstellen eingerichtet. Ein einheitliches nationales Grundwassermessstellen-Netzwerk soll den Wasserversorgern ein ganzheitliches Verständnis zum Grundwasserpotential und den Auswirkungen durch Wasserentnahme liefern, damit sie ihr Management entsprechend ausrichten. Hierfür werden die Partner im Hinblick auf die Verarbeitung, Auswertung und Interpretation relevanter Datensätze der Messstellen geschult und die regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität institutionalisiert.
Bei geeigneter Grundwasserqualität und ausreichendem Volumen sollen die zuständigen Fachbehörden und Wasserversorger bei der Installation von Entnahmebrunnen, der Errichtung von Versorgungssystemen und der Ausweisung von Grundwasserschutzzonen unterstützt werden. Dies wurde bereits in Ansätzen erreicht, soll aber weiter ausgebaut werden, wobei u.a. mit der GIZ kooperiert wird. Insbesondere im Norden Burundis und in der Hauptstadt Gitega ist die Trinkwasserversorgung kritisch, weshalb diese Gebiete zu Schwerpunktregionen erklärt wurden. Darüber hinaus erstrecken sich die Projektaktivitäten auf Regionen im Osten und im Zentrum Burundis.
Sensibilisierungsmaßnahmen verdeutlichen die Bedeutung des Grundwasserschutzes für die nachhaltige Sicherung der Wasserversorgung. Der Grundwasser- und Quellenschutz wurde bereits gesetzlich verankert und wird nun an seiner praktischen Anwendbarkeit gemessen und bei Bedarf angepasst.
Projektbeiträge:
- Grundwassergeophysik in Burundi zur Unterstützung des Projekts für technische Zusammenarbeit
- TZ Burundi - Management und Schutz von Grundwasserressourcen: Lineamentkartierung mit fernerkundlichen Methoden zur Lokalisierung von Orten mit hoher Grundwasserhöffigkeit
- TZ Burundi: Management und Schutz von Grundwasserressourcen
Literatur:
Factsheet: Management and protection of groundwater resources in Burundi
Partner:
Träger des Vorhabens sind das MEEATU (Ministère de l'Eau, de l'Environnement, de l'Aménagement du Territoire et de l'Urbanisme) und das ihm unterstehende burundische Institut für Geographie IGEBU (Institut Géographique du Burundi)