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Zentralamerika - Identifikation von Geothermievorkommen in Zentralamerika

Land / Region: Region Zentralamerika (Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua)
Schwerpunkt: Erneuerbare Energien

Projektanfang: 01.06.2016

Projektende: 31.05.2020

Projektstand: 03.06.2020

Geothermie-Erscheinungsform über TageGeothermie-Erscheinungsform über Tage Quelle: BGR

Der zentralamerikanische Energiemarkt verzeichnet einen stetigen (wenn auch in den letzten Jahren verlangsamten) Anstieg des Stromverbrauchs und Teile der Region sind nicht elektrifiziert. Etwa 4,2 Millionen Menschen haben keinen Anschluss an das Stromnetz (davon in Honduras: 44%, Guatemala: 27%, Nicaragua: 10%). Die Energieerzeugung in Zentralamerika ist stark geprägt von der Nutzung von Wasserkraft (2017: 52%) sowie fossilen Brennstoffen (2017: 26%). Letztere müssen fast vollständig importiert werden und unterliegen starken Preisschwankungen. Zudem werden in den fossil befeuerten Kraftwerken klimaschädliche CO2-Emissionen freigesetzt.

Durch die Auswirkungen, die der Klimawandel bereits in Zentralamerika verursacht, ist es angesichts der zunehmenden Dürreperioden von entscheidender Bedeutung, dass die Region sich weniger auf die Erzeugung von Wasserkraft stützt und größere Bemühungen unternimmt, um andere nachhaltige Energiequellen zu erschließen bzw. auszubauen.

Dank seiner Lage in einem vulkanischen Gürtel hat Zentralamerika ein hohes Maß an nutzbarer geothermischer Energie. Bei Nutzung dieser Ressourcen könnte ganz Zentralamerika mit umweltfreundlicher und grundlastfähiger Energie versorgt werden.

Die Regierungen Zentralamerikas sind sich diesen Ressourcenreichtums bewusst und setzten in ihren Energieausbauplänen auf die weitere Erschließung der Geothermie zur Diversifizierung ihres Energiemixes.

Trotz dieser positiven Ausgangslage ist der Ausbau der Geothermie in den vergangenen Jahren nicht substanziell vorangekommen. Neben dem hohen Fündigkeitsrisiko und defizitären regulatorischen Rahmenbedingungen sind die mangelnde Generierung, Verwaltung und Bereitstellung von Geothermiedaten als Informationsbasis für Konzessionierungen, Projektentwickler und Investoren strukturelle Probleme.

Als Bestandteil eines abgestimmten Programms der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung der Geothermie in Zentralamerika konzentrierte sich dieses BGR-Projekt daher auf die Beratung von Energieministerien und geologischen Diensten bei der Erkundung von geothermischen Lagerstätten sowie der Interpretation, Verwaltung und Bereitstellung der generierten Daten. 

Das Projekt entwickelte bedarfsorientierte Fortbildungsformate und kooperierte mit lokalen Bildungseinrichtungen für ihre nachhaltige Verankerung. Es förderte durch die Initiierung von regionalen Fachgremien den Erfahrungsaustausch und die Netzwerkbildung zwischen den Ministerien, geologischen Diensten und Geothermieunternehmen der Länder Zentralamerikas.

In einem zweiten Standbein führte das Vorhaben gemeinsam mit den Partnern Erkundungen von ausgewählten geothermischen Lagerstätten durch, um das Fachpersonal praxisorientiert fortzubilden und fundierte Machbarkeitsstudien für neue Geothermieprojekte zu erstellen.


Erreichte Wirkungen:

  • Eine regionale geowissenschaftliche technische Arbeitsgruppe mit Fokus auf Geothermie wurde innerhalb SICAs errichtet. Diese führt zur Verbesserung des Austauschs von technischer Expertise. Der Aktionsplan wurde mit Unterstützung des Vorhabens erstellt.
  • Das Vorhaben hat zur Verbesserung der Explorationskapazitäten der Partner beigetragen. Der Einsatz von Fernerkundung mit neuen Technologien wurde unterstützt. Eine Anzahl an Aus- und Fortbildungen wurde mit den Partnern durchgeführt und verschiedene Leitfäden und Checklisten erstellt, u.a.: Unterstützung des Lehrkonzepts für den neu in 2018 akkreditierten Studiengang Geologie an der UNAH Honduras.
  • Die UNFC Geothermal Specifications wurden auf Spanisch übersetzt und in Koordination mit IGA und UNECE gefördert. In einem Training wurde Expertise für die Anwendung des Standards gefördert, welcher die Vergleichbarkeit von geothermischen mit anderen Ressourcen erlaubt.
  • Die Partner beteiligten sich an der Erstellung von Hilfsinstrumenten zur standardisierten Erstellung von Erkundungsstudien. Die Partner in Costa Rica haben eine internationale Arbeitsgruppe (mit deutscher, russischer und chilenischer Beteiligung) gegründet, um einen Leitfaden zur Anwendung geophysikalischer Methoden auszuarbeiten.

Ein Folgevorhaben wird auf den erreichten Wirkungen aufbauen und die regionale Zusammenarbeit und die Qualifizierung der Partnerorganisationen in Hinblick auf die Erkundung von Geothermievorkommen in Zentralamerika weiterführen sowie über Pilotaktivitäten geothermische Nutzungspotentiale auf kommunaler Ebene analysieren.


Projektbeiträge:

Partner:

Der regionale politische Träger des Projektes war das Sistema de Integración Centroamericana (Zentralamerikanisches Integrationssystem, SICA). Durchführungspartner auf Länderebene waren die Energie- und Umweltministerien.

Kontakt:

    
Veronique Nitsch
Tel.: +49-(0)511-643-3944
Fax: +49-(0)511-643-3689

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