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Zentralamerika - Erkundung von Vorkommen geothermischer Energie zur Kommunalentwicklung

Land / Region: SICA/ Zentralamerika (Belize, Costa Rica, Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama)
Schwerpunkt: Erneuerbare Energien

Projektanfang: 01.06.2016

Projektende: 30.06.2024

Projektstand: 18.04.2024

SICA LänderSICA Länder Quelle: BGR

Zentralamerika verfügt durch seine Lage am pazifischen Feuerring über ein hohes geothermisches Nutzungspotential und begann bereits in den 1970er Jahren mit der energetischen Nutzung der Geothermie für die Stromerzeugung. Die SICA-Region strebt mit der Zentralamerikanischen Energiestrategie 2030 den Ausbau der erneuerbaren Energien als Substitut fossiler Energien an und setzt dabei auch auf eine intensivere Nutzung geothermischer Ressourcen. Letztere bietet für die Stromproduktion neben Grundlastfähigkeit auch die Vorteile von Klimaunabhängigkeit, geringer Treibhausgasemissionen sowie wettbewerbsfähiger Kosten- und Leistungseffizienz und ist damit den volatilen regenerativen Energien wie Solar und Wind in der Nutzungsgüte überlegen.

Über die Stromerzeugung hinaus, kann Geothermie auch im Rahmen von Direktnutzung (Wärme/Kälte) Anwendung finden. So sind neben touristischen Nutzungen (z.B. Thermalbäder) Wärme- bzw. Kühlungsprozesse in der Agrarindustrie (z.B. Trocknung von Agrarprodukten, Pasteurisierung, Produktkühlung) aber auch in anderen industriellen Bereichen sowie im Gesundheits- und Wohnsektor interessant. Um diese Facette der Geothermie in der Region zu stärken, bedarf es grundlegender Strategien und Orientierungshilfen, ausgehend von einer Identifizierung des Nutzungspotenzials geothermischer Ressourcen über die Charakterisierung und Klassifizierung der vorhandenen hydrothermalen Ressourcen. Kommunale Entscheidungs- und Planungsprozesse und damit die Partizipation von Lokalregierungen spielen gerade durch die Variabilität der Akteure und der diversen Applikationsmöglichkeiten eine große Rolle in diesem Fall.

GeochemieGeochemie Quelle: BGR

Im Rahmen des Vorhabens zur Erkundung von Ressourcen Geothermischer Energie für die Kommunalentwicklung in Zentralamerika (Yacimientos II) werden nationale Partner der SICA-Mitgliedsstaaten in der Erhebung geowissenschaftlicher Daten zu geothermischen Ressourcen und der Berücksichtigung ihrer Potenziale in der lokalen Entwicklungsplanung unterstützt. Dabei sind die Erarbeitung und Durchführung bedarfsorientierter Fortbildungsformate (Training) und die Begleitung der Partnerinstitutionen bei der Durchführung geowissenschaftlicher Erkundungsmaßnahmen sowie der Einarbeitung von Information in lokale Entscheidungsprozesse wichtige Ergebnisse der Zusammenarbeit.

Die Dokumentation von technischen Prozeduren in Handreichungen und technischen Leitfäden unterstützt standardisiertes Datenmanagement und fördert die Vergleichbarkeit von Information regionaler geothermischer Ressourcen.

Geothermieanlage Las Pailas II, Costa RicaGeothermieanlage Las Pailas II, Costa Rica Quelle: BGR

Das Projekt Yacimientos II ist maßgeblich in sechs Pilotgebieten der Region aktiv, in denen mit ausgewählten geowissenschaftlichen Methoden Daten zur Identifizierung und Charakterisierung geothermischer Ressourcen vor allem in Bezug auf Thermalquellen erhoben werden. In einem weiteren Schritt finden diese in Instrumenten der lokalen Entwicklungsplanung Anwendung. Schwerpunkte der geowissenschaftlichen Arbeiten liegen hier im Bereich der Fernerkundung, kostengünstiger geophysikalischer Erkundungsmethoden sowie der geochemischen Klassifizierung von Thermalwässern.

Die Unterstützung regionaler und internationaler Kooperationsanstrengungen zu Themen der geothermischen Ressourcenerkundung fördert den regionalen Wissenstransfer und hilft der Überwindung regionaler Disparitäten im technischen Bereich. Der geowissenschaftlichen technischen Arbeitsgruppe GTG kommt in diesem Zusammenhang eine signifikante Rolle zu. Als Beratungsgremium des SICA-Energieministerrats für relevante Themen der Geothermie hat diese den formalisierten regionalen Austausch und die Zusammenarbeit im geowissenschaftlichen Fragestellungen der Geothermie zum Ziel und dient daher als Vehikel für regionalen Informationsaufbau.

Die Konzeption und Umsetzung des gesamten Vorhabens orientieren sich stark auf die Lernerfahrungen und Resultate des Vorgängerprojektes Yacimientos I (2016-2020).


Video:

Drohnengestützte Identifizierung von Thermalquellen in Costa Rica


Projektbeiträge:

Literatur:

Factsheet: Erkundung von Vorkommen geothermischer Energie zur Kommunalentwicklung (2024)

Partner:

Der regionale politische Träger des Projektes ist das Sistema de Integración Centroamericana (Zentralamerikanisches Integrationssystem, SICA) mit seiner Energiekoordinationseinheit UCE-SICA. Durchführungspartner auf Länderebene sind vor allem die Energieministerien und -sekretariate sowie staatliche Energieunternehmen. Auf lokaler Ebene stützt sich das Vorhaben auf die Kooperation mit ausgewählten Gemeindeföderationen und Lokalregierungen.

Kontakt 1:

    
Katharina Schnell
Tel.: +49-(0)511-643-3076
Fax: +49-(0)511-643-3689

Kontakt 2:

    
Sulamith Kastl
Tel.: +505-22785625

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